Römische Geschichte
Spätantike
(ab 284 n. Chr.)
Als Spätantike wird die Zeit bezeichnet, in der sich die Länder des Mittelmeerraumes in der Übergangsphase zwischen
Antike und Mittelalter befanden. Diese Epoche wurde eingeleitet, als Diokletian am 20. November 284 n. Chr. zum
römischen Kaiser ausgerufen wurde. Bereits wenige Jahre nach seiner Wahl wurde spürbar, dass eine neue Epoche des
Römischen Reichs begann. Die Menschen mussten sich nicht mehr ständig vor Kriegen fürchten, denn es herrschte
Frieden. Der Staat stellte strenge Gesetze und Regeln auf, über die der Kaiser allein entschied. Die Städte und
Dörfer wurden nicht mehr selbst verwaltet und auch der Senat und das Militär hatten ihren früheren Einfluss
verloren. Diokeltian selbst stellte sich über sein Reich und ließ sich als eine Art Gott verehren. Wer dies nicht
tat, wurde getötet. Im Jahre 303 n. Chr. ordnete Diokletian die letzte große Christenverfolgung der Geschichte an.
Zwei Jahre später trat er freiwillig als Kaiser des Römischen Reiches zurück.
Um den neuen Kaiser-Posten wurde erbittert gekämpft. Konstantin der Große (rechts) konnte seine Rivalen besiegen. Doch viele
seiner Feinde bekämpften ihn weiter. So zum Beispiel in der Schlacht an der Milvischen Brücke. Vor der siegreichen
Schlacht soll Konstantin ein Kreuz-Zeichen erschienen sein, welches ihn zum Christen werden ließ. Er baute die
Reformen Diokletians aus und ließ das Christentum als Religion anerkennen. Die Bischöfe gewannen an Macht und die
Kirchen wurden vom Kaiser reich beschenkt. Im Jahre 330 n. Chr. verlegte Konstantin seinen Amtssitz von Rom in
die griechische Stadt Byzanz, welche er in Konstantinopel umtaufte. Kaiser Konstantin starb im Jahre 337 n. Chr.
Wieder wurde um die Macht blutig gestritten. Als Sieger ging Konstantins Sohn Constantius II. hervor, welcher
353 n. Chr. Die alleinige Macht besaß. Er sicherte die Grenzen des Römischen Reiches und baute das Christentum
weiter aus. Sein Vetter und Nachfolger Julian Apostata, ein sehr intelligenter und gebildeter Mann, wollte die
weitere Ausbreitung des Christentums verhindern, kam jedoch bereits 363 n. Chr. bei einer Schlacht ums Leben.
Nun brachen für das Römische Reich schwere Zeiten an. Als 375 n. Chr. die Hunnen, ein asiatisches Reitervolk,
im Römischen Reich einfielen, begann die Zeit der Völkerwanderung. Als neuer Kaiser im östlichen Reich wurde der
spanische General Theodosius I. 379 n. Chr. ernannt. Ihm gelang es, die Grenzen abzusichern und die Eindringlinge
zu vertreiben. Im westlichen Teil des Reiches hatte man weniger Glück. Die Völkerwanderung ging weiter und
395 n. Chr. kam es zur endgültigen Teilung des Römischen Reiches. Im Osten herrschte weiter Frieden und das Reich
erstarkte. Die kluge Wirtschaftspolitik Kaiser Anastasios I. bescherte dem Land Reichtum. 541 n. Chr. forderte
eine schwere Pest-Epidemie zahlreiche Opfer. Als Beginn des Mittelalters gilt das Jahr 568 n. Chr., als die
germanischen Langobarden ins Römische Reich einfielen und wichtige Landesteile in ihren Besitz nahmen.
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