Römische Geschichte
Prinzipat /Römische Kaiserzeit I
(ab 27 v.Chr.)
Nach dem Ende der Römischen Bürgerkriege im Jahre 30 v. Chr. durch den Sieg von Octavian über seinen Rivalen
Marcus Antonius und die ägyptische Königin
Kleopatra, war der Neffe des ermordeten Julius Cäsar unangefochtener Herrscher über das Römische Reich. Doch Octavian (siehe rechts) , dem der Tod seines Onkels ein
warnendes Beispiel war, zog es vor sich mit dem Senat gütlich zu einigen, ohne allerdings auf seine Macht zu verzichten.
So gab er im Januar 27 v. Chr. seine bislang erlangten Vollmachten pro forma an den Senat ab, erhielt sie aber größtenteils gleich wieder zurück. So
wurde Octavian für zehn Jahre die Oberherrschaft über die wichtigsten Provinzen des Reiches wie Ägypten, Gallien, Spanien und Syrien verliehen und bis
23. v. Chr jedes Jahr zum Konsul ernannt. Weiterhin erhielt er den Namen Augustus, der soviel wie „Verehrter“ oder „Heiliger“ bedeutete. Augustus selbst
nannte sich lieber „Princeps“ was soviel wie „Der Erste“ oder „Erster Bürger“ bedeutete. Außerdem behielt er den Titel des Imperators bei, um seinen Rang
als Führer des Heeres zu unterstreichen.
Obwohl Augustus behauptete, die Römische Republik wiederhergestellt zu haben, besaß er nun eine für die Römische Geschichte bislang beispiellose
Machtfülle, wahrte aber die Fassade der republikanischen Verfassung. Mit dieser Neuordnung des römischen Staatswesens wurde das Prinzipat und die Epoche
der Kaiser begründet. 45 Jahre lang regierte Augustus und schaffte es wieder Ruhe in das von zahlreichen Bürgerkriegen erschütterte Reich zu bringen.
Zum Schutze des Kaisers wurde die Prätorianergarde eingeführt.
Doch auch Augustus musste eine schwere Niederlage einstecken: Im Jahre 9 n. Chr. wurden seine Legionen von den germanischen Stämmen im Teutoburger Wald
geschlagen und Rom verzichtete fortan weiter in den Norden Germaniens vorzudringen.
Mit der Herrschaft des Augustus hatte die julisch-claudische Dynastie begonnen.
Der körperlich behinderte Claudius regierte bis 54. Nach seinem Tod, der durch Gift erfolgt sein soll, folgte ihm der Sohn seiner Nichte Agrippina,
Nero (siehe rechts) als Kaiser nach. Neros Regierungszeit wurden der Brand von Rom und die Christenverfolgungen zugeschrieben. Im Jahr 69 wurde Nero gestürzt und beging
Selbstmord. Mit seinem Tod endete auch die julisch-claudische Dynastie und es folgten die Flavier mit den Kaisern Vespasian (69-79), Titus (79-81)
und Domitian (81-96).
Mit der Ermordung Domitians endete auch die Frühe Kaiserzeit und ging in die Hohe Kaiserzeit über. Es folgte die Zeit der Adoptivkaiser. Ein neuer Kaiser
wurde nun meist durch Adoption seines Vorgängers bestimmt.
Unter dem Kaiser Trajan (98-117) erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung.
Weitere herausragene Kaiser waren Hadrian (117-138), Mark Aurel (161-180) und Septimus Severus (193-211), der die Zeit der Soldatenkaiser begründete.
Im 3. Jahrhundert kam es jedoch zur Reichskrise. Die Kaiser wechselten rasch und fielen dabei häufig Morden zum Opfer. Auch Feinde von außen, wie die
Sassaniden, bedrohten das Römische Imperium. Erst Kaiser Aurelian (270-275) konnte die Lage wieder verbessern. Mit Kaiser Carus (282-83) endete die
Zeit der Soldatenkaiser sowie des Prinzipats und es begann ab 284 die Zeit des Dominats.
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