Römische Geschichte
Zeit der Bürgerkriege
(ab 133 v. Chr.)
Zwischen 133 und 30 v. Chr. wurden im Römischen Reich Bürgerkriege geführt. Das Römische Reich, welches die Länder
des Mittelmeerraumes und deren Nachbarn umfasste, wurde stärker und größer. Aber es kam zu Unstimmigkeiten zwischen
der Bevölkerung. Während die Großgrundbesitzer viel Land besaßen und die Arbeit von Sklaven erledigen lassen
konnten, hatten die Bauern nur wenig Besitz und wurden immer ärmer.
Weil er die Lage der Bauern verbessern und das Land gerechter aufteilen wollte, führte der vom Volk gewählte
Tiberius Sempronius Gracchus eine Landreform ein. Damit seine Gesetze auch weiterhin galten, ließ er sich für
ein erneutes Jahr als Führer wählen, was aber vom Staat verboten war. Daraufhin wurde Gracchus, zusammen mit
300 seiner Gefolgsleute, erschlagen. Die Bevölkerung lehnte sich dagegen auf und wurde militärisch bekämpft.
Im Jahre 123 v. Chr. setzte Gracchus jüngerer Bruder, Gaius Sempronius, dessen Werk fort. Man erklärte ihn zum
Staatsfeind. Er musste aus Rom fliehen und ließ sich von einem Sklaven umbringen.
Die Ansichten und Ideen der beiden Brüder teilte auch Konsul Gaius Marius (Bild rechts), welcher 111 v.Chr. an die Macht kam.
Er hatte sehr erfolgreich gekämpft und war ein sehr angesehener Mann. Ihm gelang es nun endlich, die Agrarreformen
durchzusetzen. Wer nicht mehr im Heer kämpfen konnte, bekam ein Stück Ackerland. Darüber entschieden die einzelnen
Heeresführer, was zu einer starken Bindung der Bürger an die einzelnen Machthaber führte. Dabei verlor die Macht
des Staates an Bedeutung.
Zwischen 91 und 89 v. Chr. fand der Bundesgenossenkrieg statt. Hier rebellierten mehrere römische Stammesgruppen.
Sie wollten als gleichwertige Bürger Roms angesehen werden. Lucius Cornelius Sulla hatte mit Gaius Marius in diesem
Bundesgenossenkrieg gekämpft. Er war aber gegen dessen eingeführte Reformen. 88 v. Chr. wurde Sulla von seinen
Anhängern zum Konsul gewählt. Als erster Feldherr der Geschichte marschierte er in Rom ein und erlangte die
militärische Macht zurück. Weil er Krieg in Kleinasien führte, musste Sulla Rom bald darauf verlassen. Nun sah
Marius seine Chance erneut gekommen. Zusammen mit dem neuen Konsul Lucius Cornelius Cinna erkämpfte er die Macht
und begann in Rom eine Schreckensherrschaft zu führen.
82 v. Chr. kehrte Sulla (Bild links) nach Rom zurück und bekämpfte die Anhänger Marius. Nachdem Sulla 79 v.Chr. von seinen
Ämtern zurück getreten war, kamen mit Marcus Licinius Crassus und Pompeius wieder Befehlshaber des Heeres an die
Macht. Sie schlossen sich, zusammen mit Julius Caesar, zu einem Triumvirat zusammen. Der Staat durfte keine
Entscheidungen treffen, denen die drei nicht zustimmten. Caesar führte erfolgreich Krieg. Crassus wurde 53 v. Chr.
in einer Schlacht getötet. Pompeus arbeitete wieder enger mit dem Staat zusammen und wurde von diesem beauftragt,
gegen Caesar zu kämpfen. Was Caesar sich nicht gefallen ließ und mit seinen Truppen am 10. Januar 49 v. Chr. den
Grenzfluss Rubikon überschreitet und in Rom einmarschiert. Pompeius selbst besiegt er in der Schlacht von Pharsalos
in Griechenland.
Nun galt Caesar als alleiniger Herrscher in Rom. Er war jedoch mit den politischen Aufgaben überfordert und wurde
44 v. Chr. hinterhältig ermordet. Erst die Alleinherrschaft Octavians, des späteren Augustus, beendete 30 v. Chr.
die Bürgerkriege im Römischen Reich.
|